Depotschau


Der Biomonitor BMT 201. Bild genutzt für den Flyer für die Depotschau

Am 6. Juni 2024, von 10 bis 16 Uhr, lud die Kustodie der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg in den Räumen des Forschungscampus STIMULATE zu einer Depotschau der Historischen Medizintechnischen Sammlung ein. Diese besondere Veranstaltung, die im Rahmen des BMBF-geförderten 3ioS-Verbundprojekts den Abschluss des ersten Jahres feierlich beging, bot den geladenen Gästen einen umfassenden Einblick in das Vorlaufjahr, in das neue Depot am Wittenberger Platz sowie in das Temporäre Objektlabor.

Die Gäste der Veranstaltung wurden durch die Projektleiterinnen Prof. Dr. Susanne Peters und PD Dr. Nora Pleßke des Lehrstuhls Anglistische Kultur und Literaturwissenschaft herzlich begrüßt. Die Sprecherin der Koordinierungsstelle für Universitätssammlungen, Sarah Elena Link, machte das Publikum auf die bedeutsame Aufgabe der Bewahrung und Erforschung wissenschaftlicher Sammlungen aufmerksam und hob die Kustodie der OVGU als zentrale Institution zur Wahrung dieses Anliegens hervor.

Der Projektmitarbeiter Benjamin Ochse blickte auf die Entwicklungen des Vorlaufjahres innerhalb von 3IOS zurück und stellte die überwundenen Hürden der Organisation im Zuge des Umgangs mit der Historischen Medizintechnischen Sammlung heraus. Clemens Janke präsentierte mit dem Elektrokardiotachographen EKT-111 ein Objekt aus der Sammlung, dessen Geschichte in Forschung und Klinikalltag er mittels der objektbiographischen Methodik beleuchtete.

Prof. Dr. Susanne Peters, PD Dr. Nora Pleßke und Prof. Dr. Christian Kehrt, Leiter der Abteilung Wissenschafts- und Technikgeschichte der TU Braunschweig, gewährten den Gäst_innen spannende Einblicke in die kommenden Forschungsjahre von 3ioS. Dabei wurden die Fortschritte und zukünftigen Perspektiven des Projekts hervorgehoben.

Auf die Vorträge folgte eine kurze Mittagspause, in der die Gäst_innen bei einer kleinen Stärkung eine Ausstellung ausgewählter Geräte aus der Sammlung betrachten konnten. Gezeigt wurde das Biomonitoring-System BMS 2 vom VEB Transformatoren- und Röntgenwerk Dresden, ein Gerät, das mittels Elektrokardiogamm, Puls- sowie Atemfrequenzmessung die Überwachung von Patient_innen sicherstellte. Mit dem Elektrokardiotachographen EKT-111 des VEB Messgerätewerk Zwönitz, einem mobilen Überwachungsgerät zur Erstellung von Kardiotachogrammen und Elektrokardiogrammen, und dem Alarmschreiber ALS 102, einem ebenfalls vom Messgerätewerk in Zwönitz hergestellten Registriergerät, wurden weitere biomesstechnische Einheiten vorgestellt.

Ein weiterer Höhepunkt des Tages war der Rundgang vom Forschungscampus STIMULATE zum Depot der Kustodie am Wittenberger Platz, in welchem die Historische Medizintechnische Sammlung verwahrt wird, und zum Temporären Objektlabor. Die Führung bot exklusive Einblicke in das Depot und die Arbeit im Temporären Objektlabor.

Die Depotschau endete mit einer anregenden Gesprächsrunde, die von Prof. Dr. Christian Kehrt moderiert wurde. Die Zeitzeugen Horst Lehmann, Hartmut Lehmann, Dr.-Ing. Gerd Gottlebe und Winfried Hoffmann sowie der Mitarbeiter der Kustodie Sebastian Döring stellten sich technikhistorischen Fragen, welche lebhafte Diskussionen auslösten und zu weiterem Austausch anregten.

Die Veranstaltung war gut besucht. Insgesamt durften die Mitarbeiter_innen der Kustodie 40 Gäst_innen begrüßen, welche die gemeinsamen Stunden mit interessanten und belebenden Diskussionen bereicherten. Die Depotschau war ein voller Erfolg und bot den Teilnehmenden einen wertvollen und informativen Tag, indem sie in die vergangene Welt der Medizintechnik eintauchten. Die Kustodie bedankt sich bei allen Mitwirkenden.

 

Fotos: Benjamin Ochse